Am Samstagmorgen, dem 8.November 2025, startete für die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Bad Salzuflen (Gruppe 3) ein besonderes Erlebnis: ein kompletter 24-Stunden-Dienst wie bei den Einsatzabteilungen. Rund 20 gut gelaunte und hochmotivierte Nachwuchskräfte trafen um 9.00 Uhr mit Schlafsack und Einsatzkleidung auf der Feuerwache ein.
24-Stunden-Dienst der Jugendfeuerwehr Gruppe 3: Spannung, Ausbildung und Teamgeist rund um die Uhr

Einweisung und Fahrzeugübernahme
Nach einer kurzen Begrüßung und Einleitung in der Fahrzeughalle ging es offiziell los. Die Jugendlichen hörten aufmerksam zu, als Regeln, Abläufe und Verhaltensweisen für die nächsten 24 Stunden erklärt wurden. Danach folgte die wichtigste Vorbereitung: Die Mannschaften wurden mittels Kartenziehen den Fahrzeugen zugeteilt.
Direkt im Anschluss stand die Fahrzeugübernahme an. Mit Checklisten kontrollierten die Jugendlichen ihre Fahrzeuge, lernten Geräte und Beladung genau kennen und brachten alles in den optimalen Einsatzstatus. Dazu gehörte auch das Kennenlernen der „Schwarz-Weiß-Trennung“ im Umkleidebereich – eine wichtige Grundlage für den späteren Feuerwehrdienst.
1. Einsatz: Brandmeldeanlage im Schulzentrum Aspe
Kaum hatten sich alle im Wachbereich eingerichtet, ertönte bereits der erste Alarm: Stilecht mit Gong, Durchsage und Alarmmonitor, extra von einem Betreuer der Jugendfeuerwehr programmiert. Die Brandmeldeanlage im Schulzentrum Aspe hatte ausgelöst.
Vor Ort erwartete ein Kamerad aus dem Vorbeugenden Brandschutz die Gruppe. Da viele Jugendliche eine Brandmeldeanlage bisher nur aus dem Schulalltag kannten, bot der Einsatz die perfekte Gelegenheit für eine praktische Unterweisung:
Wie gelangt die Feuerwehr ins Gebäude? Wofür ist die grüne Blitzleuchte? Was steckt hinter den silbernen Klappen?
In Kleingruppen suchten die Jugendlichen anschließend mithilfe von Feuerwehrlaufkarten die ausgelösten Melder im Gebäude – inklusive Einsatz einer Leiter zum Blick in eine Zwischendecke. Eine realistische und wertvolle Übung.
2. Einsatz: Feuer mit Menschenleben in Gefahr
Zurück auf der Wache begann das Küchenteam mit den Jugendlichen gerade das Mittagessen vorzubereiten, als erneut der Alarm ertönte: Feuer, Menschenleben in Gefahr, im Gemeindehaus an der Bertastraße.
Beim Eintreffen empfing ein hektischer Hausmeister die Gruppe: dichter Rauch im Keller, eine vermisste Person. Die Rauchentwicklung war bereits von außen gut sichtbar. Sofort übernahm ein Jugendlicher als Gruppenführer die Einsatzleitung.
Ein Atemschutztrupp (mit leichten Übungsgeräten) ging zur Menschenrettung vor, weitere Trupps durchsuchten die oberen Stockwerke, während draußen Wasserversorgung und Riegelstellung aufgebaut wurden.
Der Angriffstrupp fand die vermisste Person zügig und leitete danach die Brandbekämpfung ein. Nach Belüftungsmaßnahmen konnte der Einsatz erfolgreich beendet werden. Zurück auf der Wache wartete dann auch das verdiente Mittagessen.
Nachmittagseinsatz: Eingeklemmte Person unter PKW
Nach dem Aufbau der Schlafplätze folgte am Nachmittag die nächste Lage: eine eingeklemmte Person unter einem PKW. Ein Dummy lag unter dem Fahrzeug, das umfassend gesichert und mit Hebekissen angehoben werden musste. Parallel kümmerten sich weitere Jugendfeuerwehrmitglieder um die Ausleuchtung der Einsatzstelle. Für einige Teilnehmer war dies eine völlig neue Erfahrung – und genau deshalb besonders wertvoll. Nach erfolgreicher „Technischen Hilfeleistung“ gab es direkt eine kleine Unterrichtseinheit zu den eingesetzten Geräten.
Anschließend gönnten sich die Jugendlichen eine Pause mit Spielen, Gesprächen und „Feuer & Flamme“ im Wachbereich, bevor es gegen 18.00 Uhr leckeres Abendessen vom Grill gab.
Nächtlicher Feuerwehreinsatz: Palettenhaus in Vollbrand
Nach Einleitung der Nachtruhe gegen 22-00 Uhr blieb es zunächst ruhig – bis kurz nach 23 Uhr der Gong erneut die Flure erfüllte: Feuer 2, unklare Rauchentwicklung im Bereich Schützenplatz Schötmar.
Vor Ort mussten die Jugendlichen zunächst erkunden, bis sie schließlich die eigentliche Einsatzstelle fanden: Ein Palettenhaus stand in Vollbrand. Sofort wurden mehrere Angriffsleitungen aufgebaut, das Umfeld mittels Riegelstellung geschützt und eine stabile Wasserversorgung hergestellt.
Alle Jugendlichen bekamen die Chance das Strahlrohr zu führen. Abschließend wurden die Glutnester mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Danach ging es zurück zur Wache – und zurück in die Schlafsäcke.
Frühe Morgensuche: Vermisste Person im Wald
Gegen 5.30 Uhr war die Nacht erneut vorbei: Eine Person hatte sich im kleinen Waldstück zwischen „Im Neuen Land“ und der „Bielefelder Straße“ verirrt und konnte nur noch den Rettungspunkt „SZU-2-008“ benennen.
Die Jugendlichen durchkämmten das Gelände in zwei Gruppen bis sie den verwirrten Mann erfolgreich fanden. Müde aber zufrieden kehrten sie zur Wache zurück – einige versuchten sogar, noch ein paar Minuten Schlaf zu erhaschen.
Abschluss und Dank
Nach dem gemeinsamen Frühstück endete der 24-Stunden-Dienst pünktlich um 9.00 Uhr – genau in dem Moment, als ein echter Einsatzgong auf der Wache ertönte. Ein letztes Mal zeigten die Jugendlichen ihren Reflex, wollten zur Umkleide sprinten – doch diesmal übernahm die „echte“ Einsatzabteilung.
Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Unterstützern, Helfern und den Einrichtungen, die ihre Objekte für die Übungen zur Verfügung gestellt haben.
Der 24-Stunden-Dienst war für die Jugendlichen eine wertvolle Mischung aus Ausbildung, Teamarbeit, Spaß und echter Feuerwehrpraxis – und ein beeindruckender Beweis für ihr Engagement.
Ein besonderer Dank gilt außerdem der Jugendfeuerwehr Horn-Bad Meinberg, die uns für den Dienst freundlicherweise ihre Jugendfeuerwehr-Atemschutzgeräte zur Verfügung gestellt hat. Diese Unterstützung hat maßgeblich dazu beigetragen, die Übungen realistisch und lehrreich zu gestalten.





































