Der Sommer 2019 zeigt sich bereits von seiner schönsten Seite. Doch Sonne und heiße Temperaturen haben auch ihre Schattenseiten. Wenn Menschen oder auch Tiere bei geschlossenen Fenstern im Auto zurückbleiben, kann es schnell brenzlig werden. Darauf weist die Bad Salzufler Feuerwehr hin.
Erst kürzlich wurden die Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wache zu einem Parkplatz eines Supermarkts in Schötmar gerufen. Dort hatte sich das Auto einer jungen Frau automatisch selbst verschlossen, nachdem die Türen ins Schloss fielen. In dem Wagen, der in der prallen Sonne parkte, befanden sich nicht nur ihre getätigten Einkäufe, sondern auch ein Kind. Der Autoschlüssel lag unglücklicherweise auf dem Armaturenbrett. „In der Sonne können sich Autos auf bis zu über 60 Grad aufheizen. Das kann dann schnell lebensbedrohlich werden“, sagt Christian Drewes, Leiter Einsatz der Bad Salzufler Feuerwache. Die Frau auf dem Parkplatz reagierte richtig und wählte den Notruf. Die Feuerwehr setzte auf einer kleinen Scheibe des Wagens einen sogenannten Körner an und zerstörte diese damit. Mit einem selbstgebauten Haken aus dem Schornsteinfegerwerkzeug der Wehr wurde anschließend der Schlüssel vom Armaturenbrett „geangelt“. Das Kind konnte wohlbehalten und unverletzt zurück in die Arme seiner Mutter.
Meistens sind es unbedachte Momente. Schnell nur Getränke einkaufen oder kurz Tanken, während der Hund im Auto wartet, kann auch für ein Tier lebensbedrohlich werden. Selbst bei einer Außentemperatur von nur 20 Grad kann sich ein Wagen binnen einer Stunde auf 46 Grad aufheizen. Die Folgen können Dehydrierung, Schweißausbrüche und ein Kreislaufversagen sein. Je höher die Temperatur steigt, desto schneller besteht Gefahr für Leib und Leben. Bei Temperaturen von 30 Grad, wie sie für heute vorhergesagt werden, kann es bereits binnen einer Stunde bis zu 56 Grad im Wagen werden. Die Bad Salzufler Feuerwehr rät deswegen beim Abstellen des Autos immer darauf zu achten, weder Menschen noch Tiere in den Autos zurück zu lassen.
Die Feuerwehr ist bei solchen Alarmierungen bemüht den Fahrzeughalter vor Ort zu ermitteln. Sollte das aber nicht sofort klappen, werden Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel ein Fenster einzuschlagen, um Mensch und Tier aus dem überhitzten Fahrzeug zu befreien.
„Einfach nur einen Lüftungsspalt zu lassen reicht vielfach nicht“, betont Christian Drewes. Passanten, die eine solche Situation entdecken, rät Drewes den Notruf zu wählen. „Versuchen Sie selbst vor Ort den Halter ausfindig zu machen. Bei Gefahr in Verzug ist der Notruf aber immer die erste Wahl“, sagt der stellvertretende Leiter der Bad Salzufler Wache. Eventuelle Kosten für den Einsatz braucht der Anrufer nicht befürchten.
Schnelles Handeln
Wenn Sie einen Mensch oder einen Hund an einem warmen Tag im Auto sehen, gehen Sie bitte nicht weiter, sondern handeln Sie. Suchen Sie den Besitzer des Wagens. Sollte das Auto auf dem Parkplatz eines Geschäfts stehen, lassen Sie den Halter über Lautsprecher ausrufen. Sind die Besitzer des Wagens nicht schnell aufzufinden, rufen Sie die Polizei oder Feuerwehr.