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Chronik

Als am 28. Juli 1878 das Haus der Familie Arndmeier, heute Kruthöfer, im Erdsiek durch Blitzschlag abbrannte und dabei zwei junge Männer in den Flammen starben, wurde der Ruf nach einer organisierten Feuerwehr unüberhörbar; doch der Amtsschimmel in Schötmar und Detmold trabte nur gemächlich, und so konnte die Gründungsversammlung erst 1882 anberaumt werden. Die Mannschaft der Pflichtfeuerwehr, selbstständige Handwerker und Landwirte, war, wie im Obrigkeitsstaat üblich, einem strengen Reglement unterworfen.

1886 bezogen die Spritzenleute das auf dem zentralgelegenen Krukenplatz zwischen Ober- und Unterwüsten aus Sandstein errichtete Gerätehaus. Im Giebeltürmchen wurden die Schläuche zum Trocknen aufgehängt.

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Der Brand des Wüstener Kruges im Jahre 1902, bei dem die nahe Kirche nur durch die verzweifelte Löschaktion der mit gefüllten Ledereimern herbeieilenden Dorfbewohner gerettet wurde, zwang den Gemeinderat zu weitergehenden Feuerverhütungs- Beschlüssen. Man stellte eine von Pferden gezogene Handpumpe in Dienst, die von 16 Mann, je acht im Wechsel, nach den Signalen des Feuerhorns betätigt wurde. Die Alarmierung erfolgte durch die Feuerglocke vom Kirchturm aus.

Im Jahre 1938 wurde die Pflichtfeuerwehr in eine Freiwillige umgewandelt. Ein Jahr später entschieden sich die Gemeindeväter zum Kauf einer durch einen Trecker zu ziehende Motorpumpe. Auch in Wüsten wurde der Mannschaftsbestand der Wehr durch den 2. Weltkrieg übel dezimiert. Alte, Heranwachsende und Wehruntaugliche füllten die Lücken. Um dem Bombenkrieg der Alliierten vorzubeugen, wurde auf dem Dach der Schmiede Hense zu Warn- und Alarmierungszwecken eine Sirene Installiert.

Ein kleiner Lastwagen für die Mannschaftsbeförderung sorgte 1943 jetzt entscheidend für eine bessere Beweglichkeit in der weitflächigen Streusiedlung hinter dem Vierenberge.

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Durch Fremdeinwirkung brannte während des Einrückens britischer Verbände der Hof Pielmeier in Pillenbruch nieder. Um nicht irrtümlich als deutsche Armeeeinheit angesehen zu werden und unter Beschuss zu geraten. Nach dem Kriege war die Zahl der Feuerwehrleute auf eine Gruppe von 11 Mann geschrumpft. Es dauerte Jahre, bis die alte Mannschaftsstärke wieder ereicht wurde.

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Neuen Auftrieb brachte 1956 die Übergabe eines Mannschafts- Feuerlöschfahrzeuges Opel Blitz – LF 8. Deutlich verbessert wurde die Brandbekämpfung durch das inzwischen ausgebaute Wasserversorgungsnetz. Aus 150 Hydranten sogar in weit entlegenen Ortsteilen wie Hollenstein kann im Ernstfalle Wasser entnommen werden. Dem 1959 ausgebrochenen Waldbrand auf dem Vierenberg war die Wehr jedoch nicht gewachsen. Einsatz- und Tankfahrzeuge aus Salzuflen, Lemgo, Lage und Detmold halfen und transportierten Wasser heran. Der Wald war so knochentrocken, das die Glut drei tagelang immer wieder aufflammte und neue Nahrung fand.

1976 erhielten die 27 Wehrkameraden neben dem Sportplatz ein allen Anforderungen entsprechendes Gerätehaus mit Nebenräumen, das zwei Löschfahrzeugen Platz bietet. Einschließlich einer Wohnung für einen Gerätewart.

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Im Jahre 1982 erfolgte dann ein Fahrzeugaustausch und die Löschgruppe erhielt ein Geländegängiges LF 8 auf einem Mercedes Unimog Fahrgestell.

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Unter großer Beteiligung der Bevölkerung konnte die Löschgruppe 1982 im Rahmen der Wüstener Kirmes ihr 100-jähriges Jubiläum feiern. Sieben Jahre später richtete sie 1989 das Kreisverbandsfest der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Lippe aus.

1992 wurde auf der Feuerwache in Bad Salzuflen die Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzuflen gegründet. Es gab zu Beginn nur eine Gruppe für das gesamte Stadtgebiet. Von Anfang an waren Jugendliche und Ausbilder aus Wüsten dabei.

Der Standort Wüsten wurde 1997 um ein weiteres Fahrzeug ergänzt. Es handelt sich um ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 und dient zur Unterstützung der Löschwasserversorgung.

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Mit Erreichen der Altersgrenze übergab der Löschgruppenführer Hauptbrandmeister Heinz Gerhard Dethardt 1999 die Leitung der Löschgruppe an Brandmeister Ralf Mensenkamp.

Leitungen der Löschgruppe Wüsten

Spritzenmeister Wilhelm Hense 1882 – 1905
Spritzenmeister August Meierkord 1905 – 1919
Spritzenmeister Hermann Wachtrup 1919 – 1928
Spritzen- und Brandmeister August Kuhlmeier 1928 – 1949
Brandmeister Wilhelm Hense 1949 – 1956
Brandmeister Heinrich Jungeblut 1956 – 1976
Brandmeister Heinz Gerhard Dethardt 1976 – 1999
Löschgruppenführer Ralf Mensenkamp 1999 – 2015
Löschgruppenführer Rüdiger Böke 2015 –

 

 

…mit freundlicher Unterstützung von H.G. Dethardt

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