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Unsere Jahresbilanz: Einsatzzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Bauprojekte sind im Zeitrahmen

Geschrieben am 28. Dezember 2020 von Daniel Hobein

Die Corona-Pandemie hat auch die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen in diesem Jahr nachhaltig beschäftigt. Dienstabende sind eingestellt worden, zwei Großübungen dem Virus zum Opfer gefallen. Trotzdem gab es für die Wehr gut zu tun: Rund 680 Mal sind die Wehrleute bereits ausgerückt. 2019 waren es noch 628 Einsätze.

Während im vergangenen Jahr noch vier Großbrände gelöscht werden mussten, war es in diesem Jahr zum Glück nur einer. Trotz schnellen Eingreifens brannte in Grastrup-Hölsen im April eine Strohscheune vollständig aus. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Mittelbrände (Feuer 3). In diese Riege fallen zum Beispiel Wohnungs-, Küchen- oder Kellerbrände. Waren es 2019 nur sieben, rückte die Wehr im ablaufenden Jahr bereits 17 Mal unter dieser Alarmierung aus. So mussten die Einsatzkräfte vergangenen Monat in nur einer Woche gleich zwei Mal zu Bränden am Obernberg ausrücken. Während beim ersten Feuer in der Straße „An der Hellrüsche“ eine fünfköpfige Familie mit drei Hunden obdachlos wurde, musste kurze Zeit später am „Amselweg“ das Feuer in einer Küche gelöscht werden. Verletzt wurde auch hier niemand. „Die Zahl der Einsätze mit ‚Menschenleben in Gefahr‘ ist zum Vorjahr gleich geblieben“, bilanzierte Ralf Mensenkamp, Leiter der Feuerwehr beim Weihnachtsbesuch des Bürgermeisters an Heiligabend auf der Feuerwache.

Erstmals mit Dirk Tolkemitt als neuer Bürgermeister. Dieser hob ob der schwierigen Zeiten die Leistungsfähigkeit der Wehr hervor. „Trotz fehlender Dienst- und Übungsabende schaffen Sie es die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr sicherzustellen. Das ist in dieser besonderen Zeit eine große Kunst“, sagte der Bürgermeister vor den hauptamtlichen Kameraden, die an Heiligabend ihren 24-Stundendienst auf der Wache verrichteten. Auch im Bereich der Ausbildung konnten in diesem Jahr die meisten Unterrichtseinheiten mit Abstand und Maske stattfinden, sodass die Feuerwehr auch hier gut gerüstet ist.

Die Zahl der Unwettereinsätze ist im Vergleich zum Vorjahr von 72 auf 60 gesunken. Dennoch: Bei einem Starkregen im Juni traf des den Ortsteil Holzhausen besonders stark. Zahlreiche Straßen und Keller standen unter Wasser.

Deutlich weniger musste die Wehr zu ausgelösten Brandmeldeanlagen ausrücken. Waren es 2019 insgesamt 86, sind es dieses Jahr knapp die Hälfte. „Das könnte unter anderem eine Folge von den Betriebsschließungen durch den Corona-Lockdown sein“, mutmaßt Christian Drewes, stellvertretender Wachleiter in Bad Salzuflen. Bei rund der Hälfte aller Feuerwehreinsätze ging es um die sogenannte „Technische Hilfe“. Dieser Bereich geht von Tragehilfen für den Rettungsdienst bis hin zu schweren Verkehrsunfällen. Von letztgenannten gab es im ablaufenden Jahr 15 (Vorjahr sieben). Besonders häufig hat es dabei auf der Ostwestfalenstraße zwischen den Abfahrten Grastrup und dem Messezentrum geknallt. „Bei solchen Einsätzen zeigt sich sehr gut das Zusammenspiel aus Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei. Wir arbeiten Hand in Hand“, betonte Mensenkamp. Eine kuriose Hilfeleistung ist den Einsatzkräften dabei noch gut aus dem Juni diesen Jahres in Erinnerung geblieben: Ein Mann meldete sich auf der Feuerwache und bekam seinen Ring nicht mehr vom gebrochenen Finger herunter. Nachdem auch ein Juwelier keine Lösung wusste, half die Feuerwehr und richtete kurzerhand in der Waschhalle der Wache ein Behandlungsraum ein. Mittels einer Hochleistungsfräse und einer Infusion zum Kühlen gelang es den Rettungskräften das Metall vorsichtig zu entfernen. Solche Einsätze gehören zum Glück nicht zum Alltag der Bad Salzufler Feuerwehr. Und auch wenn die Übungsdienste in den Standorten aufgrund von Corona fast vollständig zum Erliegen gekommen sind, auf das Virus auf die Einsatzfähigkeit bisher keine Auswirkungen. „Bereits vor Betreten des Gerätehauses tragen die Kameraden ihre FFP2-Masken. Das gilt auch für die Fahrten zur Einsatzstelle“, sagte Christian Drewes. Vor Ort gelte ebenfalls für alle Beteiligten Maskenpflicht. Auch abseits von Alarmierungen wird fleißig der Mund-Nasenschutz getragen, was sich auf dem offiziellen Spatenstichfoto zur neuen Feuerwache an der Lockhauser Straße zeigte. Seit November sind dort auf dem Baufeld die Bagger aktiv und bereiten den Boden für das Großprojekt vor. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2023 geplant. Darüber hinaus laufen aktuell zwei weitere Projekte: Während in Wüsten ein neues Gerätehaus an der Salzufler Straße errichtet wird, erhält die Löschgruppe Retzen einen Umbau im Bestand. Beide Maßnahmen haben das Ziel die Arbeit der Feuerwehr zu erleichtern und Hilfsfristen zu verbessern. Baubeginn ist jeweils im Frühjahr 2021.

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